| ...und plötzlich trainier ich an einer Akademie.
 Gedanken zur Meisterernennung meines langjährigen Escrima-Lehrers Steffen Schneider. Jetzt sitz ich also hier, vor einem frischen Word-Dokument,  starr auf den noch weißen Schirm und lasse nochmal Revue passieren, was da  letztes Wochenende in Maulbronn eigentlich passiert ist. Es kam – zumindest für  mich – aus heiterem Himmel. Der gewohnte Doppellehrgang von GM Bill in  Maulbronn, erster Tag für Ausbilder, zweiter für alle, alles wie immer. Gelohnt  hat es sich natürlich wieder einmal, denn beim Ausbildertag wird nicht nur  Tacheles geredet, es gibt auch – im positiven Sinne – ordentlich was auf die  Mütze. Ein Lehrgang auf den ich mich, aus genau diesen Gründen, immer ganz  besonders freue. Nachdem uns GM Bill etliche Male gezeigt hat wo’s lang geht,  hatte ich auch das große Vergnügen von Meister Bernd durch die Halle gescheucht  zu werden. Es sind genau diese 5, 10, 15 Minuten, in denen meine Weltanschauung  sich regelmäßig ändert. Ein paar Minuten, die einem am Ende, wie nach Stunden  härtestem Training, gerädert zurücklassen – physisch und psychisch. Einfach genial.  Aber ich schweife ab. In diesem Artikel soll es nicht um mich gehen, sondern um  eine andere Person, eine, die mich (und viele andere) mein (unser) ganzes Escrima-Leben lang schon  begleitet.
  Da es ein Ausbilderlehrgang, wie viele andere zuvor auch  schon, war, dachte ich mir nichts bei Meister Bernds Äußerung, ich solle am  Ende mal mein Handy bereit halten und wenn er mir Zeichen gibt, soll ich ein  paar Bilder schießen. „Klar, für Twitter“, dachte ich mir, doch dann ließen  seine Zeichen auf sich warten. Selbst als Steffen von den Meistern Bernd,  Sascha und Falk im Tri-Sparring ordentlich in die Mangel genommen wurde, bekam  ich kein Signal irgendwas davon zu dokumentieren. Dann war der Lehrgang vorbei,  es kam bereits die Aufstellung zur Verabschiedung. Also ging ich auf Meister  Bernd zu und meinte, „jetzt, Handy?“, worauf er nur grinsend nickte. Erst dann  fielen mir die Urkunden auf, die GM Bill in Händen hielt. Ich wurde nicht nur  Zeuge vom 2. HG, den mein Trainingskollege Thomas verliehen bekam, sondern auch  von eben jener Ernennung, mit der ich an diesem Tag nicht gerechnet hatte:  Steffen bekam in diesem Moment den 5. Grad NE verliehen und wurde somit zu  einem weiteren Meister unseres Systems!
 
  Ich wusste nicht, wie ich Bilder schießen, jubeln und  applaudieren unter einen Hut bekommen sollte, aber irgendwie hat’s dann doch  geklappt. Am 14.7.2018, 14:56:09 MESZ, das sagt zumindest der Zeitstempel  meiner vor Aufregung verwackelten Handyaufnahme, bekam Steffen seine  Meisterurkunde überreicht. Was für eine Auszeichnung und was für eine  phantastische Belohnung einer langen Reise, die 1994 begann.
 
  1994, lange bevor ich überhaupt wusste, wie man Escrima  buchstabiert, trat ein eifriger junger Mann aus einem kleinen, abgelegenen Dorf  in der Nähe von Ludwigshafen (genau, Altrip :-) ), der EWTO bei, um WT und Escrima zu erlernen. Ich muss mich bei den  Schilderungen der frühen Jahre auf die Angaben von Zeitzeugen verlassen, aber  was in einem Kellerraum begann, zeigte schnell erste Erfolge.
 
  Steffens  Engagement und Fähigkeiten waren 2003 (ich war zu diesem Zeitpunkt gerade mal  ein Jahr bei der EWTO) schließlich der Anlass, dass er vom damaligen Sifu  gefragt wurde, ob er sich vorstellen könnte, der Escrima-Ausbilder seiner  Schule zu werden. Klar konnte er das. Als dann im Jahr 2006 eben jener Sifu  entschied sich ausschließlich aufs WT zu konzentrieren, übernahm Steffen die  komplette Leitung der Escrima-Sparte an unserer damaligen Schule. Nach weiteren  5 Jahren verließ dieser Sifu dann die EWTO und Steffen wurde, quasi über  Nacht, Schulleiter und unsere Schule zu einer reinen Escrima-Ausbildungsstätte.
 
  Mit seiner neuen Rolle wuchs nicht nur die Verantwortung  sondern auch sein Können, das er seit jeher unermüdlich an uns weitergibt. Sei  es bei Lehrgägen von GM Bill oder Meister Bernd, bei denen er als Ausbilder  unterstützt oder auch bei seinen eigenen Intensiv-Sessions, die inzwischen in  schöner Regelmäßigkeit angeboten werden. Es machte Spaß mit anzusehen, wie  Steffen über die Jahre alle Prüfungen der höheren Grade mit Bravour absolvierte  und sein Escrima dabei immer besser wurde. Mit jedem weiteren Treppchen seines  Könnens und Wissens, wuchs natürlich auch unseres, das seiner Schüler.
 
  In all den Jahren hatten wir zudem auch immer eine Menge  Spaß, nicht nur im regulären Training, auch bei den Lehrgängen von GM Bill und  Meister Bernd, die wir in schöner Regelmäßigkeit besuchten. Daneben gab es zudem  noch die Sommerlehrgänge in Mallorca und Carboneras, aber vor allem die Escrima  Sommer Camps in Vodice, bei denen wir ab 2004 dann jedes Jahr dabei waren und  von denen unzählige Erinnerungen und noch mehr Fotos (einige sind zum Glück  unter Verschluss) existieren.
 
  Blicke ich auf die letzten 16 Jahre, in denen ich  nun schon Escrima praktiziere, zurück, muss ich sagen „was für ein Ritt!“ und  es freut mich, bei einem so schönen, weil belohnendem, Ereignis dabei gewesen  zu sein: Steffens Ernennung zum Escrima-Meister und zugleich Meister Bernds  „Meister Hattrick“.
 
  Nochmals meine aller herzlichsten Glückwünsche zur  Ernennung, Meister Steffen! 
 Auf die nächsten Jahrzehnte!
 
 Christian „The  Navigator“ Karpp
 Im Juli 2018
 
 
 Herzlichen Glückwunsch Meister Steffen!
 Ich bin sehr stolz, dass Steffen "angekommen" ist  und kann nur sagen, aus meiner Sicht hat er es sich absolut verdient! Steffen  ist seit ungefähr 1998 (ganz genau weiß ich das leider nicht mehr) mein  Privatschüler und es war und ist immer eine Freude zu sehen, wie er sich in das  Newman-Escrima rein denkt. Steffen unterstützt mich seit Jahren und  "bombardiert" mich auch regelmäßig mit seinen Fragen, welche ich ihm  aber seit langem schon nicht mehr beantworte. Nicht weil ich nicht möchte,  sondern weil Steffen sich die Antworten in dem Augenblick immer gleich selbst  gab und gibt, ohne dass ich überhaupt zu Wort kommen kann :-)
 
  Steffen ist nach Meister Sascha und Meister Falk, mein 3. Meisterschüler,  was bedeutet, dass ich mich jetzt in unserem Escrima in einer absolut stabilen Lage  befinde; denn aus der Physik kennen wir, dass ein Dreibein nicht wackeln kann  und egal wo es steht, es wackelt nicht! Ich bin jetzt in der privilegierten  Situation von 3 Meistern voll unterstützt zu werden, von denen jeder sein  Spezialgebiet hat und dafür bin ich dankbar und sehr entspannt :-)
 
 Aber all das wäre nicht erfolgt, ohne die unermüdliche  Arbeit und Geduld von GM Bill Newman mit uns allen!
 Von ganzem Herzen  Dankeschön GM Bill!
 Bernd
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